Informationen für unsere Patienten zur medizinischen Bedeutung der Zahnmedizin in Zeiten der Sars-COV-2 Pandemie

Seit Beginn der SARS-CoV-2 Pandemie wird immer wieder über die medizinische Notwendigkeit zahnmedizinischer Maßnahmen im Rahmen der allgemeinen Gesundheitsfürsorge diskutiert.

Für Sie, unsere Patienten, haben wir daher im Folgenden eine Orientierungshilfe wesentlicher Gedanken, wissenschaftlicher Argumentationen und Überzeugungen zusammengestellt. Zu den jeweiligen Themen finden Sie einige Literaturvorschläge, die unsere Sichtweise wissenschaftlich untermauern:

Unsere zahnärztliche Arbeit setzt sich aus unterschiedlichen Disziplinen zusammen, die wir nur schwer voneinander trennen können, da die Übergänge oftmals fließend sind. Letztlich behandeln wir das gesamte Kausystem, bestehend aus Zähnen, dem Zahnhalteapparat, Kieferknochen, das umgebende Hart- und Weichgewebe und den Kiefergelenken.

Bezogen auf die aktuell laufende Pandemie ist die Vermeidung von Krankheitsfällen (Prophylaxe), die einer intensiven medizinischen Behandlung bedürfen, eine der entscheidenden Maßgaben. Denken Sie zum Beispiel an die Vorsorgeuntersuchungen von Tumorerkrankungen. Wer würde es unterstützen, wichtige Vorsorgeuntersuchungen auf unbestimmte Zeit (nach der Pandemie – dieser Zeitpunkt ist nicht absehbar) zu verschieben?

Dies gilt ebenso für die Prophylaxe in der Zahnheilkunde, die keine triviale Idee, sondern eine sehr wichtige, unaufschiebbare Maßnahme der gesundheitlichen Sicherung unserer Patienten ist, die konsequent in bestimmten Abständen durchgeführt werden muss.

Einige wesentliche Aspekte zahnärztlichen Handelns von unmittelbarer medizinischer Notwendigkeit sollen kurz angesprochen werden:

1.Karieskontrolle
Zahnkaries sollte nicht einfach lapidar als ein „Loch“ oder die „Erweichung/Fäule“ des Zahnes angesehen werden. Karies ist eine infektiöse und übertragbare Erkrankung, die in der Nähe des Zahnnervs zu einer schwerwiegenden Infektion führen kann. Bei Nichtbehandlung droht eine Ausbreitung in Form eines Abszesses, einer potentiell bedrohlichen Mischinfektion, deren Verlauf trotz adäquater Therapie oft langwierig ist.

Eine wissenschaftliche Begründung dafür finden Sie z. B.  in folgenden Publikationen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17036539
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3858730/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1890536/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31240032
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29980234
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK493149/

Entscheidend ist, passende Lösungen für den Patienten anzubieten, bevor besagte schwere Verläufe stattfinden:
Die Entfernung der Karies, das Auffüllen des Zahns mit Kunststoff, ggf. das Durchführen einer Wurzelkanalbehandlung, möglicherweise die Entfernung von Zähnen.

2. Parodontologie
Die Entzündung des Zahnhalteapparats ist eine der häufigsten chronischen Volkskrankheiten. Bis zu 45% der Erwachsenen sind davon betroffen. Wird die Entzündung nicht behandelt, breitet sie sich unkontrolliert im Kieferknochen aus und kann in potenziell schwere, wie oben bereits beschriebene, Verläufe münden.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4499526/

Es ist wissenschaftlich belegt, dass eine unbehandelte Parodontitis andere Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes mellitus, in seinem Verlauf deutlich negativ beeinflusst.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3228943/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3114608/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4499526/

Zudem ist ein Zusammenhang zwischen Paradontitis und Herz-Gefäßerkrankungen wissenschaftlich bewiesen. Erst im März 2020 wurde ein internationaler consensus report vorgelegt, der diese These stützt.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6261003/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pub-med/21405935
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/32011025

Ebenfalls scheint es Zusammenhänge mit chronischen Nierenerkrankungen zu geben.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3084591/

Daher ist aufgrund der Vielzahl negativer Auswirkungen einer unbehandelten Paradontitis auf den Organismus die Durchführung entsprechender Gegenmaßnahmen zu jeder Zeit geboten.

3. Zahnersatz, Implantologie und zugeordnete Chirurgie
Unsere Ernährung hat, neben der Frage, WAS wir essen, immer auch damit zu tun, WIE wir essen KÖNNEN.
Zahnverlust verschlechtert nicht nur die Nahrungsaufnahme, sondern hat, wenn ein großer Einfluss auf die Verzahnung selbst vorliegt, auch eine Vielzahl neurologischer Folgen – bis hin zu Auswirkungen auf den Gleichgewichtssinn oder auf demenzielle Erkrankungen.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17908844
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22855628
Die Implantologie steht im Dienst, die Kaufunktion der Patienten wiederherzustellen und ist somit zusammen mit der zugehörigen Chirurgie notwendig, um die Gesamtgesundheit der Betroffenen zu gewährleisten.
https://www.quintessenz-news.de/implantieren-in-zeiten-von-corona/

4. Routinekontrollen und Mundschleimhauterkrankungen
Ein wesentlicher Aspekt der Zahnmedizin sind die Diagnostik und anschließende Therapie von Mundschleimhauterkrankungen. Erkrankungen der Mundschleimhaut können gut- oder bösartig, symptomlos oder quälend sein. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind hier der Schlüssel zum Erfolg. Um die oben angeführten und weitere, hier nicht angesprochenen Krankheitsverläufe zu vermeiden, sind normale und regelmäßige Kontrollen als notwendig zu erachten.

Auf Basis dieser Überlegungen haben wir uns in der Zahnarztpraxis Dr. Dornauer dazu entschlossen, unseren Tätigkeitsbereich verantwortungsvoll auszuweiten.
Wir planen und besprechen jeden Patiententermin INDIVIDUELL und legen gemeinsam mit Ihnen einen Ablaufplan fest, der Ihrer gesundheitlich allgemein- und zahnmedizinischen Situation ebenso Rechnung trägt wie den laufenden pandemischen Rahmenbedingungen.
So können wir Sie auch in unsicheren Zeiten optimal schützen und versorgen.

Qualität schafft Vertrauen.
Ihr Vertrauen ist unser Ansporn.
Bleiben Sie gesund!

Ihr Praxisteam der Zahnarztpraxis Dr. Dornauer

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